Kunst ...

Eines der Prinzipien des Informationsdesigns lautet, alles Überflüssige wegzulassen. Wenn nicht die Information selbst im Mittelpunkt des Gestaltungskonzeptes steht, handelt es sich nicht um Informationsdesign sondern Illustration. Angesichts der geforderten Effizienz des Designs scheint kaum Raum für Kunst zu bleiben. Jedoch können gerade Elemente von scheinbar bedeutungslosem oder redundantem Inhalt die Aufmerksamkeit des Betrachters lenken und ihm die Informationsaufnahme erleichtern oder sogar zum Vergnügen werden lassen. Solange Wahrnehmungsprozesse mit keiner universalen Formel beschrieben werden können, bleibt Informationsdesign also zum Teil eine Kunst.

... oder Wissenschaft?

Trotzdem folgt der Wahrnehmungsprozess grundsätzlich Naturgesetzen. Beim Informationsdesign werden die kognitiven Fähigkeiten des Menschen genutzt, um die gewünschte Bedeutung zu generieren. Dementsprechend müssen Regeln befolgt werden, die sich aus der Funktionsweise der Wahrnehmung ergeben. Werden diese Regeln gebogen oder gebrochen, wird die Information verzerrt wahrgenommen und fehlinterpretiert.
Für ein effektives Gestaltungskonzept müssen die zu vermittelnden Informationen im Kontext verstanden worden sein und strukturelle Relationen berücksichtigt werden. Dementsprechend sollten konzeptionelle Entscheidungen von Fachkundigen getroffen werden.